Angriffe auf die Klimagerechtigkeitsbewegung

Wald statt Polizeigewalt. #COPS aus dem Wald.
Wald statt Polizeigewalt

Update aus der Waldi45

Dass gestern ein massiver Angriff auf die Klimagerechtigkeitsbewegung durchgeführt wurde haben auch wir in der Waldi45 mitbekommen. Wir solidarisieren uns an dieser Stelle mit allen Menschen der letzten Generation, die den Repressionsapperat zu spüren bekommen haben. Während anderswo Türen aufgebrochen wurden, wurde unser anarchistischer Freiraum mit schwerem Gerät (darunter eine Hebebühne und zwei „Unimog U 1700 L“) und BFEs sowie Klettercops angegriffen. Solidarische Menschen und Presse, die vor Ort waren wurden nicht zu uns durchgelassen. Dabei haben die Cops mal wieder unseren Lebensraum beschädigt, allerdings die Gelegenheit für ein unfassbar lächerliches PR-Manöver nicht ungenutzt gelassen. Während die Cops auf Twitter gepostet haben, wie sie die von uns gepflanzten Setzlinge ausgebuddelt haben, wurde an vielen Stellen im Wald Bäume gefällt. Wir sind aufgebracht und wütend, nachdem die Cops gestern alle unsere Strukturen durchsucht haben.

Bitte Spenden

IBAN: DE48430609677918887700
Verwendungszweck (bitte immer angeben): ELINORSXXVT8 unterstützt.

Banner mit dem Schriftzug „Wir Bleiben“

Uns geht es also den Umständen entsprechend, allerdings sind wir inzwischen wieder alle beisammen und unser Barriohandy ist wieder erreichbar. Dem Mensch, das in die Wache mitgenommen wurde wurde Essen, Trinken sowie ein Anruf verwehrt, obwohl das das Recht der Person ist. Inwiefern alles „freiwillig“ (wie es die Polizei nennt) passiert ist, wenn dabei Gewalt und die Zerstörung dieses Lebensraumes angedroht werden, können Menschen sich ja vielleicht denken. Wir bedanken uns bei allen, die uns gestern so lieb supportet haben und freuen uns auch weiterhin, wenn ihr vorbeikommt und die ausgegrabenen Setzlinge wieder einpflanzt oder uns anderweitig mit dezentralen Soliaktionen oder zum Beispiel per Spende über Elinor e.V.

Skillshare 10.3.-19.3.2023

(english version below )
Save the date!
Wir, die Waldbesetzung Waldi45 für Klimagerechtigkeit und gegen den Bau der A33-Nord laden zum großen Skillshare vom 10.-19.März in die Waldbesetzung zwischen Wallenhorst und Bramsche (bei Osnabrück) ein.
Denn die Klimakrise ist jetzt und sie ist real. Dürren, Überschwemmungen und andere Naturkatastrophen kosten immer öfter Leben;- besonders im globalen Süden.
Sie treffen vor allem die Länder, in denen seit Jahrhunderten mensch und Natur vom globalen Norden ausgebeutet werden.
Kolonialismus und die systematische Ausbeutung des globalen Südens haben es überhaupt erst möglich gemacht, weltweit so viele Naturräume zu zerstören und Ressourcen aufzubrauchen, dass wir an diesem Punkt der Klimakrise angekommen sind und Kipppunkte überschritten werden.
Wir verstehen die Klimakrise als Produkt dieser kolonialen Ausbeutung, die nur in Gemeinschaft mit Betroffenen gelöst werden kann. Als überwiegend weiße Besetzung können wir uns selbst nicht von Rassismus frei sprechen.
Deshalb setzen wir den Fokus bei unserem Skillshare neben klassischen Kletter- und Bauskillshares und dem Kampf gegen Repressionen vor allem auf Stimmen von BiPOC (Black, indigenous, people of colour) und antirassistischen Gruppen wie no Lager.
Geplant sind unter anderem auch Anti-Rassistische Lesekreise und ein Workshop über die Verhinderung von Abschiebungen.
Neben dem Workshops wird es am 18.3. einen Rave mit queeren Künstler*innen wie der Isd-Crew geben.
Zusammen wollen wir lernen und uns vernetzen. Gegen koloniale Ausbeutung und für Klimagerechtigkeit!

P.S. Zum munteren selbst drucken und verteilen findet ihr die Plakate in unseren Telegramgruppen ( https://t.me/Waldi45Info & https://t.me/Waldi45Austausch) als PDF‘s angeheftet. Oder ihr schreibt uns ne Nachricht und wir schicken euch die PDF Dateien.
Wenn ihr eine größere Menge an Plakaten wollt und nicht selbst drucken könnt, dann schreibt uns eine Mail an waldi45@riseup.net, welche und wie viele Plakate ihr haben wollt und wir senden euch so bald wie möglich die Plakate zu.

Save the date!
We, the forest squat Waldi45, fighting for climate justice and against the construction of the highway A33-Nord, invite people to a big Skill share from 10.-19. March in the forest occupation between Wallenhorst and Bramsche (close Osnabrück).
Because climate crisis is happening now, and it’s real. Droughts, floods, and other nature catastrophe’s take more and more lives- especially in the global south. They hit mostly the countries, in which people and nature are exploited by the global North.
Colonialism and the systematic Exploitation of the global south made it possible to destroy so much nature worldwide and to use up so many resources, that we are now at the point of climate crisis where tipping points are exceeded.
We understand climate crisis as a product of this colonial exploitation, that can only be solved in solidarity and community of those affected. As a mostly white squat, we cannot call ourselves free from racism.
Therefore, we set the focus for our skill share, -next to the classic climbing-, and building skill shares and the fight against repression- mainly on the voices of BIPOC (black, indigenous, People of colour) and anti-racist groups like No Lager.
For example, anti-racist reading circles and a workshop about the prevention of Deportations are planned. After the Workshops, on the 18th of march there will be a Rave with queer artists including the Isd-Crew.
Together we want to learn and get connected. Against Colonialism and for climate justice!

Ausführliche Stellungnahme zum Rodungsüberfall am 23.11.2022

Nachdem Cops und Harvester am 23.11 im Dunkeln abgezogen sind, wurde uns erst am Tag darauf das volle Ausmaß der Zerstörung bewusst.
Ein großer Teil der Nadelbaumkultur gegenüber vom Barrio ist gerodet. In der Mitte und an den Rändern durften noch ein paar Kiefern, Fichten und Tannen stehen bleiben.
Dabei wurde auch im gesünderen Teil der Nadelbaumkultur direkt am Barrio und südlich der Nadelbaumkultur gerodet. Und nicht nur dort, wo Sturm- und Borkenkäferschäden vorhanden waren wurden Bäume gefällt, auch gesunde Bäume wurden gerodet. Die Bäume, die stehen gelassen wurden sind jetzt noch anfälliger für Windschäden. Die großen Schneisen, die entstanden sind, bringen eine neue, zusätzliche Angriffsfläche. Die betroffenen Bäume waren es bisher gewohnt, windgeschützt im Wald zu stehen. Im Vergleich zu Bäumen, die bereits am windbelasteten Waldrand aufwachsen, konnten sie nicht an den Wind angepasst wachsen, und fallen bei Wind schneller um. Auch die Rodungsbegründung „Borkenkäferbekämpfung zum Schutz des Waldes“ ergibt unserer Meinung nach keinen Sinn.
Der Kampf gegen den Borkenkäfer ist aussichtslos. Überall in den Fichtenmonokulturen im Waldi45 gibt es von Borkenkäfern befallene Bäume. Es ist unmöglich, sie alle aus dem Wald zu holen. Borkenkäfer greifen hauptsächlich Fichten, seltener stark geschwächte andere Bäume an. In Mischwäldern überstehen die meisten Bäume den Borkenkäferbefall und fast nur Fichten sterben ab. Die durch den Befall gestorbenen Bäume bieten Schutz vor Wind, sodass zwischen ihnen Bäume wie Birken, Ahorn, aber auch Eichen und Buchen ein Zuhause finden. Dieser natürlichen Erholung des Waldes, die auch schon zu beobachten war, wurde mit dem Einsatz der Harvester ein Ende gesetzt. Die Jungbäume, die schon nachgewachsen sind, wurden platt gemacht. Außerdem wurde durch den von Harvestern stark verdichteten Boden das neue Ansiedeln von Bäumen nahezu unmöglich gemacht. Der Waldboden mit seinen Pilznetzen, Bodenpflanzen und kleinen Tieren ist einer der wichtigsten Faktoren im Ökosystem Wald. Eben dieser wurde durch die Harvester jedoch verdichtet, wodurch dem Leben darin der Garaus gemacht wurde. Bei dem Versuch, sich dem Harvester und der von ihm ausgehende Zerstörung entgegen zu stellen wurden zwei Personen festgenommen. Dabei wurde ein Mensch so stark verletzt, dass Mensch von einem RTW ins Krankenhaus auf die Intensivstation gefahren werden musste. Die Polizei war erstaunlich schnell, eine Pressemitteilung zu veröffentlichen, die wenig überraschend nicht der Wahrheit entspricht. Fundamentale Bestandteile dieser Mitteilung widerlegt ein Video, das wir schon vor der Pressemitteilung der Polizei veröffentlicht haben, auf dem zu sehen ist, dass die Polizei bei den Festnahmen extrem gewaltvoll vorging und beweist, dass die Verletzungen nicht nur durch eventuelle Stürze herbeigeführt wurden, sondern durch direkte Gewalteinwirkung. Das Video ( https://twitter.com/Waldi45_Bleibt/status/1596901385421086721?s=19) zeigt zu Anfang, wie Menschen versuchen auf den Harvester zu kommen. Dieser fährt trotz Menschen in unmittelbarer Nähe nach vorne. Zu sehen ist, wie deshalb ein Mensch zu Boden stürzt. Als der Mensch versucht, sich wieder aufzurichten, ist zu sehen, wie Mensch von einem Cop umgerannt und zu Boden geworfen wird. Als Mensch am Boden liegt wird Mensch direkt mit Schmerzgriffen fixiert und es sind dynamisch Bewegungen zu sehen, die wie Schläge auf Bauch- und Brustbereich aussehen. Gegen Ende ist zu sehen, wie ein Mensch ohne ausgebildete Klettercops vom BFE mit Schmerzgriffen vom Motorbereich des Harvesters gezerrt und auf den Boden geworfen wird. Nachdem beiden Menschen Handschellen angelegt wurde ist zu sehen, wie beide Menschen abgeführt werden, dann ist das Video zu Ende. Die Personen wurden im Anschluss in Handschellen zum Wendehammer geführt. Besonders schockierend ist, dass die verletzte Person etwa 150 Meter durch den Wald transportiert wurde. Dabei wurde die Person unter anderem an den Armen durch das Unterholz geschleift und zum Laufen genötigt, obwohl die gerufenen Sanitäter*innen Bewegung als potentiell gesundheitsgefährdend einstuften, der RTW wurde jedoch erst gerufen, als Cops durch die andere gefangene Person darauf hingewiesen wurden, dass mensch kaum stehen kann und medizinische Versorgung notwendig ist.
Beide Personen sind mittlerweile wieder frei und wohlauf.
Unser Dank geht an alle die uns am 23.11 unterstützt haben. Wir können euch garnicht genug danken. Auch am Tag nach dem Rodungsüberfall waren wieder Kettensägen im Waldi zu hören. Wir werden weiterhin hier bleiben und uns der Zerstörung dieses Waldes durch nicht nachhaltige Forstwirtschaft, Überjagung und sinnlose Autobahnen in den Weg stellen. Kommt vorbei, unterstützt uns und werdet Teil der Besetzung, damit Waldi45 bleibt!

Die Besetzung Waldi45

Wir sind Waldi45, eine Waldbesetzung bei Rulle nahe Osnabrück, die für Klimagerechtigkeit und gegen den Ausbau der A33Nord kämpft.

Hier findet ihr wer wir sind oder welche Anfahrtmöglichkeiten es gibt oder an welchen Haltestellen ihr umsteigt.

Seit dem 05.07.22 ist ein Waldstück nahe Osnabrück besetzt. Durch den feuchten Mischwald, in dem unter anderem bedrohte Tierarten wie Fledermäuse leben und der Teil eines Wasserschutzgebietes ist, sollen mehrere Kilometer Autobahn sowie ein Autobahnkreuz gebaut werden.

Der Bau der A33Nord würde den ohnehin schon sehr zerschnittenen Wald unwiderruflich zerstören und Menschen in den umliegenden Dörfern müssten massiv an Lebensqualität einbüßen.

Wir stellen uns gegen diese und jede weitere Umweltzerstörung in Zeiten der Klimakrise. Als Besetzung kämpfen wir für eine klimagerechte, antirassistische, antisexistische und hierarchiefreie Zukunft.

Wir freuen uns sehr über jegliche hilfe. Werft ein blick auf wer wir sind oder welche Anfahrtmöglichkeiten es gibt.